Erste evangelische Christen siedelten sich Anfang des 20. Jahrhunderts, aus dem schwäbisch-fränkischen Raum kommend, in der Gegend um Osterhofen an. Die Nähe des Benediktinerklosters Niederaltaich und des Zisterzienserklosters Altenmarkt garantierten bis dahin die Wahrung einer jahrhundertealten katholischen Tradition.
Diese ersten evangelischen Christen Osterhofens, meistens eingewanderte Landwirte oder Beamte, traten als Minderheit kaum in Erscheinung, da Gottesdienste oder Religionsunterricht nur sehr sporadisch abgehalten werden konnten. Erst ab 1921 fanden regelmäßige Gottesdienste in den Nebenzimmern von Wirtshäusern statt. Im Jahre 1935 stellte die Stadt Osterhofen den Evangelischen, die organisatorisch zur Kirchengemeinde Plattling gehören, den alten Sitzungssaal im Rathaus zur Verfügung. Dieser wurde bis in die Nachkriegszeit hinein benutzt.
Nach 1945 nahm die Zahl der Evangelischen stark zu, als sich viele Schlesier, Ostpreußen und andere Vertriebene aus den Ostgebieten in Osterhofen und Umgebung ansiedelten. Zwischenzeitlich zählte die Gemeinde 1700 Seelen. Im Jahre 1954 konnte dann eine eigene Kirche, die Christuskirche, gebaut werden. Osterhofen bekam nun eine eigene Pfarrstelle, anfangs als sogenanntes Pfarrvikariat bzw. exponiertes Vikariat der Kirchengemeinde Plattling, im Jahre 1962 schließlich wurde die eigenständige Kirchengemeinde Osterhofen errichtet. In diesen Jahren wurde auch das Haus im Sonnenweg gekauft, das nach einem kleinen Anbau bis heute als Pfarramt und Pfarrhaus benutzt wird. 1968 wurde die Orgel der Christuskirche eingeweiht.
Bedingt durch die fehlenden Arbeitsplätze in der Region Osterhofen gab es in den ersten Nachkriegsjahrzehnten einige große Abwanderungswellen, die auch die Gemeinde zu spüren bekam, die Mitgliederzahl sank zwischendurch auf 700. Erst die politische Wende in Europa um 1990 und die damit verbundenen erneuten Wanderungsbewegungen der Aus- und Übersiedler ließ die Kirchengemeinde auf gut 1000 Seelen anwachsen. Auch in der Gegenwart (2015) kann die Kirchengemeinde diese Zahl gegen den demographischen Trend halten.
In den Jahren 1992/93 wurde das Pfarrhaus grundlegend saniert, im Jahre 2014 wurde auch die Christuskirche zu ihrem 60-jährigen Bestehen einer Außenrenovierung unterzogen, so dass die Gebäude der Kirchengemeinde gut gerüstet in die Zukunft gehen können.