"Vom Dunkel ins Licht" - Eröffnung der Ausstellung zum Reformationsgedenken

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Eine große Schar Interessierter kam im wunderschönen Festsaal der Realschule Damenstift zusammen, um bei der Eröffnung der Wanderausstellung dabei zu sein. "Vom Dunkel ins Licht - Frauen der Reformation im süddeutschen Raum", so lautet ihr Motto, denn genau darum geht es: Die bedeutende Rolle vieler engagierter Frauen bei der Verbreitung der reformatorischen Gedanken endlich aus dem Dunkel der männlichen Geschichtsschreibung zu holen und ins rechte Licht zu rücken.

Der Schulchor der Realschule unter der Leitung von Kersten Wagner eröffnete den Abend stimmgewaltig und energisch mit drei passenden Liedern. Dann hielt Eva Glungler vom Frauenwerk Stein, eine der drei Autorinnen der Ausstellung, den Einführungsvortrag und schilderte anhand konkreter Lebensbilder sehr eindrücklich den mutigen Kampf dieser Frauen für das neuentdeckte Evangelium, für den Glauben an Gottes bedingungslose Liebe, auch für die damit verbundenen neuen Freiheiten. Gravierende Nachteile nahmen sie dafür in Kauf, und zum Teil grausame Strafen mussten sie erdulden, manche bezahlten für ihren Kampf mit dem Tod. Und auch wenn mit dem Beginn der Reformation zumindest ein Grundstein für die spätere Frauenemanzipation gelegt worden sein mag, so war doch bittere Realität, dass auch die großen männlichen Anführer der Reformation den Frauen ausschließlich die Rolle der treusorgenden Hausfrau und Mutter zubilligten. Und auch wenn Luthers Tauftheologie in letzter Konsequenz schon damals jedem getauften Menschen grundsätzlich das Amt der Verkündigung des Evangeliums ermöglichte, wurde beispielsweise in unserer bayerischen Landeskirche erst im Jahre 1974 die erste Frau zur Pfarrerin ordiniert.

Nach diesem eindrücklichen Vortrag war Gelegenheit, die Ausstellung anzusehen und bei einem Glas Sekt miteinander ins Gespräch zu kommen.